Schon im vergangenen Jahr hatte sich die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Vallendar das Ziel gesetzt, wieder eine gemeinsame Übung der vier Löschzüge und der DRK-Verbände durchzuführen. Da dieses im vergangenen Jahr wegen eines parallelen Realeinsatzes nicht möglich war, wurde die Übung letztlich in den Sommer 2016 verschoben. Hierbei sollte vor allem die Zusammenarbeit aller Rettungskräfte, die Überprüfung der Löschwasserversorgung sowie die Anwendung des Funkkonzeptes der freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Vallendar im Vordergrund stehen.
Dankenswerterweise hatte Herr Pastor Kiefer geeignete Räumlichkeiten in der Niederwerther St. Georgskirche für die Durchführung der Übung in Aussicht gestellt. So konnte Bürgermeister Pretz bereits vor dem Übungsbeginn am Freitag, 13.6.16, zahlreiche Gäste und Übungsbeobachter auf der Rheininsel begrüßen und diesen die getroffenen Vorarbeiten sowie das anstehende Übungsszenario erläutern.
Zum Start der Übung wurde um 18:00 Uhr die Funkeinsatzzentrale im Gerätehaus Vallendar aktiviert und dann von dort aus die Alarmierungskette eingeleitet. Nach erfolgreicher Alarmierung begaben sich die Kameraden/-innen der Löschzüge Vallendar, Niederwerth, Urbar und Weitersburg sowie die DRK-Retter/-innen zum Übungsobjekt „Kirchengebäude Niederwerth“. Hier wurde den eingetroffenen Kräften des Löschzuges vermittelt, dass es im Kellergeschoß infolge von Schweißarbeiten im Heizungsraum zu einem Brandausbruch kam und dort auch noch vier Arbeiter vermisst wurden. Daraufhin veranlasste der Einsatzleiter Frank Schemmer zunächst, dass sich die Kameraden des Löschzuges Niederwerth der Abarbeitung dieser Aufgabe zur Menschenrettung annahmen. Diesbezüglich begaben sich sodann Trupps unter Atemschutzausstattung in den verqualmten und unübersichtlichen Kellerbereich. Beim zwischenzeitlich weiter geführten Erkundungsvorgang am Schadensobjekt stellte sich heraus, dass sich der Brand bereits vom Kellergeschoß über die Lüftungskanäle bis ins Dachgeschoß ausgebreitet hatte. Auch hier wurde den Einsatzkräften die Lage vermittelt, wonach es im Dachbereich weitere vermisste Personen zu retten galt. In diesen Einsatzabschnitt dirigierte der Einsatzleiter sodann die Einheit aus Vallendar und Weitersburg, welche im Verbund die Menschenrettung per Innenangriff über den Zugang zur Empore übernahmen. Die nächste abzuarbeitende Übungslage ergab sich aus der Annahme einer weiteren Brandausdehnung über dem Dachbereich der Kirche. Hier galt es einen Aussenangriff über die Drehleiter mit eigenständiger Wasserversorgung aus dem Rhein einzuleiten. Diesen Einsatzauftrag vermittelte Wehrleiter Schemmer dem Löschzug Weitersburg, welcher die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke unter dem Einbau von zwischengeschalteten Verstärkerpumpen exzellent ausführte.
Während dem Ablauf des Übungsszenarios wurde auch die an diesem Tag mit den Kameraden des Löschzuges Urbar besetzte Führungsstaffel zur Führungsunterstützung für die Einsatzabwicklung aufgebaut. Auch die Kollegen der DRK-Verbände hatten zwischenzeitlich sehr schnell einen Behandlungsplatz für die zu erwartenden verletzten Personen aufgebaut.
Als dann die Rettung der vermissten Personen aus dem Gebäude sehr zügig durchgeführt war und die Verletzten an die Retter des DRK zur Erstversorgung übergeben waren, konnte die Brandbekämpfung weiter fortgeführt werden. Nach Verkündung der Botschaft „Feuer aus“, per Funkspruch durch die jeweiligen Abschnittsleiter, konnte Frank Schemmer schließlich eine gelungene Übung beenden. Anschließend nutzte Bürgermeister Fred Pretz und Wehrleiter Frank Schemmer die Gunst der Stunde, um den fast 90 Übungsteilnehmern/-innen von Feuerwehr und DRK für ihr Engagement an der Übung sowie den unter Beweis gestellten sehr guten Ausbildungszustand zu danken.
Ebenso wurde auch noch das kürzlich beschaffte Mehrzweckfahrzeug für die Gefahrstoffgruppe Rhein von Herrn Bürgermeister Pretz an den Wehrleiter Frank Schemmer übergeben um danach dann den offiziellen Abschluß eines gelungenen Tages mit einem kleinen Imbiss abzurunden.
Damit die Aufgaben der Feuerwehr dauerhaft qualifiziert fortgeführt werden können, sind die Löschzüge der freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Vallendar auf weiteren Nachwuchs angewiesen. Dieser kann ab dem Alter von 16 Jahren für die anstehenden Aufgaben der Feuerwehr ausgebildet und in den Kreis der Kameraden integriert werden. Aber auch jüngere Interessenten (Mindestalter 10 Jahre) können sich bereits frühzeitig bei der Jugendfeuerwehr mit dem Feuerwehrwesen vertraut machen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die örtlichen Feuerwehrkräfte oder an die Verbandsgemeindeverwaltung Vallendar unter der Telefonnummer 0261/6503-0. Über weitere aktive Mitstreiter würden wir uns sehr freuen.